2024-05-07 - BTB Sachsen-Anhalt im Gespräch mit der FDP-Fraktion
von links: Andreas Silbersack (Vorsitzender FDP-Landtagsfraktion); Dorit Kern (LFG Lebensmittelchemie des BTB Sachsen-Anhalt); Frank Weigel (LFG Straßen- und Hochbau des BTB Sachsen-Anhalt); Jörg Bernstein (stv. Vorsitzender FDP-Landtagsfraktion) und Rainer Kießling (Vorsitzender BTB Sachsen-Anhalt und LFG Vermessung und Landentwicklung des BTB Sachsen-Anhalt), Bild: Carsten Sielbeck
Am 7. Mai 2024 traf sich eine Delegation des Landesvorstandes vom BTB Sachsen-Anhalt mit Andreas Silbersack und Jörg Bernstein, beide Abgeordnete der FDP-Fraktion im Landtag von Sachsen-Anhalt, zu einem Meinungsaustausch vornehmlich zum Fachkräftemangel in der technischen Landesverwaltung.
Andreas Silbersack und Jörg Bernstein, der erste in wirklichen Leben Rechtsanwalt und der zweite Berufsschul-Diplom-Gewerbelehrer, sind nicht irgendwelche Abgeordneten, sondern immerhin der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende ihrer FDP-Landtagsfraktion. Dazu ist Andreas Silbersack unter anderem Sprecher für Wirtschafts-, Industrie-, Arbeitsmarktpolitik, Jörg Bernstein hingegen für Bildungspolitik, Haushalt und Finanzen zuständig.
Da lag es auf der Hand, dass sich das sehr angenehme Gespräch nach dem ersten Abtasten vornehmlich um die Fachkräfte- und Nachwuchsgewinnung, die Beamten- und Angestelltenausbildung und die Einstiegsgehälter für Beamte und Tarifbeschäftigte drehte. Der BTB-Landesvorstand, vertreten durch den Landesversitzenden Rainer Kießling (Vermessung) sowie Dorit Kern (Lebensmittelchemie) und Frank Weigel (Straßenbau), schilderten anhand des BTB-Positionspapiers dann auch ausführlich, wo in der technischen Landesverwaltung sprichwörtlich der Hase im Pfeffer liegt: Ausbildungsstellen werden nicht vollständig besetzt, bestimmte Berufe – z.B. Vermessungstechniker*innen –gar nicht erst ausgebildet, Laufbahnverordnungen nicht aktualisiert, technische Laufbahnen können nicht vollständig durchlaufen werden, Einstiegsämter für technische Beamte und Einstiegseingruppierungen für technische Angestellte sind zu niedrig und damit nicht attraktiv genug. Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Landesverwaltung im Personalbereich insgesamt oftmals zu bürokratisch und unflexibel agiert. Andreas Silbersack und Jörg Bernstein äußerten insbesondere ihr Unverständnis darüber, dass berufsbegleitende oder fachähnliche Abschlüsse den Ansprüchen der Landesverwaltung nicht genügten – und Stellen so unbesetzt bleiben – oder Zusatzqualifikationen finanziell nicht gewürdigt werden. Sie regten zudem an, auch Kooperationen mit europäischen Hochschulen zur Nachwuchsgewinnung in Sachsen-Anhalt zu beginnen oder zu verstärken. Andererseits muss der Fokus auch auf Realschüler und Migranten ausgeweitet werden. So verflogen anderthalb Stunden wie im Nu, so dass sich beide Seiten künftig einmal jährlich zum Dialog verbarten.
BTB Sachsen-Anhalt
Download - Positionspapier des BTB Sachsen-Anhalt zum FDP-Fraktionsgespräch